An der Schwelle zu einer neuen Epoche von Kirche und Menschheit
Liebe Freunde, liebe Freundinnen und liebe Mitglieder der Theologischen Fakultät!
1202 starb in San Giovanni in Fiore (Kalabrien) der Abt und Ordensgründer Joachim von Fiore, eine der interessantesten und wirkungsreichsten Gestalten der Menschheits- und Kirchengeschichte. Er wurde zum Wegbereiter eines neuen Geschichtsverständnisses. Wie Joseph Ratzinger 1959 geschrieben hat, erscheint uns dieses heute „so selbstverständlich als das christliche schlechthin …, dass es uns schwer fällt zu glauben, es sei irgendwann einmal nicht so gewesen“. Spuren der Geschichtstheologie Joachims finden sich auch in verschiedenen säkularen Interpretationen, die von einem qualitativen „Fortschritt“ in der Geschichte ausgehen, etwa in der Rede von der Erziehung des Menschengeschlechtes, in der idealistischen, marxistischen und positivistischen Geschichtsinterpretation, in den Sozialutopien und politischen Chiliasmen der Moderne (vgl. Henri de Lubac, La postérité spirituelle de Joachim de Flore, Paris 1979). Den Artikel lesen
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